Am 5. März 1925 wurde in Neustadt an der Haardt der Verein für Pfälzische Kirchengeschichte auf Initiative des Pfarrers Adolf Risch (Vorsitzender 1925-1934) und des Oberkirchenrats Eugen Mayer gegründet. Die intellektuellen Herausforderungen während der Weimarer Republik verlangten sowohl nach Plausibilisierung nicht mehr selbstverständlicher Traditionen und Normen in einer der Religion zunehmend kritisch gegenüberstehenden Gesellschaft als auch – reziprok dazu – nach einer positiven Selbstvergewisserung.
Im Sommer 1925 erschien das erste Heft der „Blätter für pfälzische Kirchengeschichte“. Die Jahreshauptversammlung im Herbst wurde – wie alle folgenden – für territorialgeschichtliche Vorträge genutzt. Inhaltlich prägend wirkten der Pfarrer Georg Biundo (Schriftleiter der „Blätter“ 1925-1958) und der Zweibrücker Gymnasialprofessor Albert Becker (Zweiter Vorsitzender 1925-1949). Aufsätze zu Biographien ehemaliger Vereinsvorsitzender sind im Jahrgang 1999 der Blätter für pfälzische Kirchengeschichte erschienen. Weitere Forschungsergebnisse zur NS-Zeit liegen in der Publikation „Protestanten ohne Protest“ vor. Die Aktivitäten im Verein während der NS-Zeit sollen auch künftig wissenschaftlich erforscht und kritisch reflektiert werden.
Dekan Heinrich Heilmann (Vorsitzender 1934-1951) intensivierte die interregionalen Beziehungen. Seinem Nachfolger Theodor Kaul (Vorsitzender 1951-1974) gelang der systematische Aufbau einer eigenen Vereinsbibliothek. Als Vorsitzende folgten Werner Seeling (1974-1981), Helmut Kimmel (1981-1993), Dr. Bernhard Bonkhoff (1993-2003), Dr. Klaus Bümlein (2003-2012), Helmut Meinhardt (2013-2021). Die meist in Kooperation mit anderen wissenschaftlichen Partnerinstitutionen abgehaltenen Jahrestagungen, die Ergänzung der eigenen Bibliothek sowie die Vereinspublikationen wurden kontinuierlich fortgesetzt. Seit 30. November 2021 amtiert apl. Prof. Dr. Ulrich Andreas Wien (RPTU, Campus Landau) als Vorsitzender.